VerfGBbg, Beschluss vom 3. April 2014 - VfGBbg 4/14 EA -
Verfahrensart: |
Verfassungsbeschwerde EA |
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entscheidungserhebliche Vorschriften: | - LV, Art. 22 - VerfGGBbg, § 30 Abs. 1 - BbgKWahlG, § 28 ff; BbgKWahlG, § 37; BbgKWahlG, § 55 |
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Schlagworte: | - Wahlrechtsgrundsätze - Kommunalwahl - Wahlvorschläge - Unterstützungsunterschriften - Wahlausschuss - Wahlprüfung - Exklusivität der Wahlprüfung |
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Zitiervorschlag: | VerfGBbg, Beschluss vom 3. April 2014 - VfGBbg 4/14 EA -, https://verfassungsgericht.brandenburg.de |
DES LANDES BRANDENBURG
VfGBbg 4/14 EA
IM NAMEN DES VOLKES
B e s c h l u s s
In dem Verfahren auf Erlass einer einstweiligen Anordnung
1. Kreisverband Havelland der Piratenpartei Deutschland,
vertreten durch den Vorstand, dieser vertreten durch
den Vorsitzenden Raimond Heydt,
Mittelstraße 47,
14641 Nauen,
Antragsteller zu 1,
2. die Kandidaten der Wahlvorschläge für die
Stadtverordnetenversammlung Falkensee
a) …
b) …
Antragsteller zu 2,
Verfahrensbevollmächtigter: Rechtsanwalt H.,
wegen der Zurückweisung von Wahlvorschlägen für die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung Falkensee am 25. Mai 2014
hat das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg
durch die Verfassungsrichter Dielitz, Dresen, Nitsche und Schmidt
am 3. April 2014
b e s c h l o s s e n:
Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wird verworfen.
G r ü n d e:
A.
Der Erlass der begehrten einstweiligen Anordnung kommt nicht in Betracht, weil die in der Hauptsache erhobene Verfassungsbeschwerde (VfGBbg 21/14) unzulässig ist. Das Verfassungsgericht hat bereits in seinem auf Antrag des Antragstellers zu 1 ergangenen Beschluss vom 19. März 2014 (VfGBbg 3/14 EA) darauf hingewiesen, dass nach § 55 Abs. 4 Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz (BbgKWahlG) Entscheidungen und Maßnahmen, die sich unmittelbar auf das Wahlverfahren beziehen, nur mit den Rechtsbehelfen, die im Brandenburgischen Kommunalwahlgesetz oder in einer aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Verordnung vorgesehen sind, sowie im – nach Abschluss der Wahl eröffneten – Wahlprüfungsverfahren angefochten werden können. Die Zurückweisung von Wahlvorschlägen durch den Wahlausschuss bzw. Kreiswahlausschuss nach § 37 BbgKWahlG, welche die Antragsteller angreifen, gehört zu den Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne von § 55 Abs. 4 BbgKWahlG (vgl. Schumacher, in: Kommentar zum Kommunalverfassungsrecht Brandenburg, Loseblatt, Stand Februar 2014, § 55 BbgKWahlG Nr. 7.2). Im Anwendungsbereich des Wahlprüfungsverfahrens ist die Verfassungsbeschwerde - auch für Parteien und ihre Untergliederungen - ausgeschlossen (Grundsatz der Exklusivität der Wahlprüfung; vgl. zu § 68 Brandenburgisches Landeswahlgesetz, Art. 63 LV: Beschluss vom 2. September 1999 – VfGBbg 29/99 EA -, LVerfGE 10, 235, 236; st. Rspr. des Bundesverfassungsgerichts zu § 49 Bundeswahlgesetz, Art. 41 Grundgesetz, vgl. zur Nichtzulassung von Wahlvorschlägen: Beschluss vom 1. September 2009 - 2 BvR 1928/09, 2 BvR 1937/09 -, BVerfGK 16, 153, 154 f).
B.
Der Beschluss ist entsprechend § 30 Abs. 7 Satz 1 Verfassungsgerichtsgesetz Brandenburg einmig ergangen. Er ist unanfechtbar.
Dielitz | Dresen |
Nitsche | Schmidt |