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VerfGBbg, Beschluss vom 17. September 2021 - VfGBbg 45/20 -

 

Verfahrensart: abstrakte Normenkontrolle
Hauptsache
entscheidungserhebliche Vorschriften: - LV, Art. 7 Abs. 1; LV, Art. 12 Abs. 1; LV, Art. 12 Abs. 3; LV, Art. 12 Abs. 4
- VerfGGBbg, § 31

Schlagworte: - Aussetzung des Verfahrens
- Zweckmäßig
- Einheitliche Verfassungsauslegung
- Divergenzvorlage
- Corona


Zitiervorschlag: VerfGBbg, Beschluss vom 17. September 2021 - VfGBbg 45/20 -, https://verfassungsgericht.brandenburg.de

VERFASSUNGSGERICHT
DES LANDES BRANDENBURG

VfGBbg 45/20




IM NAMEN DES VOLKES

B e s c h l u s s

VfGBbg 45/20

In dem abstrakten Normenkontrollverfahren

der Mitglieder des Landtags Brandenburg

Sabine Barthel, Dr. Hans-Christoph Berndt, Birgit Bessin, Peter Drenske, Lena Duggen, Andreas Galau, Lars Günther, Michael Hanko, Dennis Hohloch, Rolf‑Peter Hooge, Lars Hünich, Steffen John, Andreas Kalbitz, Steffen Kubitzki, Daniel Freiherr von Lützow, Wilko Möller, Daniel Münschke, Kathleen Muxel, Volker Nothing, Lars Schieske, Marianne Spring-Räumschüssel, Felix Teichner, Franz Josef Wiese,

Alter Markt 1, 14467 Potsdam,

Antragstellerinnen und Antragsteller,

Verfahrensbevollmächtigte                K. Rechtsanwälte


 

beteiligt:

  1. Landesregierung Brandenburg,
    - Staatskanzlei -,
    Heinrich-Mann-Allee 107,
    14473 Potsdam,
  2. Landtag Brandenburg,
    vertreten durch die Präsidentin,
    Alter Markt 1,
    14467 Potsdam,
wegen

4 und § 5 der Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 in Brandenburg (SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung - SARS-CoV-2-EindV) vom 8. Mai 2020 (GVBl. II/20, [Nr. 30]), zuletzt geändert durch Verordnung vom 19. Mai 2020 (GVBl. II/20, [Nr. 39])

hat das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg

am 17. September 2021

durch die Verfassungsrichterinnen und Verfassungsrichter Möller, Dresen, Dr. Finck, Heinrich-Reichow, Kirbach, Müller, Richter, Sokoll und Dr. Strauß

beschlossen: 

Das Verfahren vor dem Verfassungsgericht des Landes Brandenburg wird bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in dem Verfahren 1 BvN 1/21 (Vorlagebeschluss des Thüringer Verfassungsgerichtshofs vom 19. Mai 2021 ‌‑ VerfGH 110/20 H) ausgesetzt.

Gründe:

A.

Bei dem Verfassungsgericht des Landes Brandenburg ist ein abstraktes Normenkontrollverfahren anhängig, das § 4 und § 5 der Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 in Brandenburg (SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung - SARS-CoV-2-EindV) vom 8. Mai 2020 (GVBl. II/20, [Nr. 30]), zuletzt geändert durch Verordnung vom 19. Mai 2020 (GVBl. II/20, [Nr. 39]), zur Überprüfung stellt.

Mit Beschluss vom 19. Mai 2021 ‌- VerfGH 110/20 ‑‌ hat der Thüringer Verfassungsgerichtshof das bei ihm anhängige abstrakte Normenkontrollverfahren gegen die Thüringer Verordnung über außerordentliche Sondermaßnahmen zur Eindämmung einer sprunghaften Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 (Thüringer SARS-CoV-2-Sondereindämmungsmaßnahmenverordnung - ThürSARS-CoV-2-SonderEindmaßnVO) vom 31. Oktober 2020 (GVBl. S. 547) ausgesetzt und gemäß Art. 100 Abs. 3 Grundgesetz (GG) dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung von Rechtsfragen vorgelegt, die insbesondere die Verfassungsmäßigkeit des § 28 Abs. 1 Satz 1 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (IfSG) betreffen.

Auf dem über § 32 IfSG einbezogenen § 28 Abs. 1 Satz 1 IfSG beruhen auch die im hiesigen abstrakten Normenkontrollverfahren zur Überprüfung gestellten § 4 und § 5 der SARS-CoV-2-EindV vom 8. Mai 2020.

Das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg hat die Beteiligten zur beabsichtigten Aussetzung des Verfahrens gemäß § 31 Verfassungsgerichtsgesetz Brandenburg (VerfGGBbg) angehört. Die Antragstellerinnen und Antragsteller, die Landesregierung und der Landtag haben keine Einwände vorgebracht.

B.

Gemäß § 31 VerfGGBbg kann das Verfassungsgericht das bei ihm anhängige Verfahren bis zur Erledigung eines bei einem anderen Gericht anhängigen Verfahrens aussetzen, wenn für seine Entscheidung die Feststellungen oder die Entscheidungen dieses anderen Gerichts von Bedeutung sein können. Diese Voraussetzungen sind gegeben. Die vom Thüringer Verfassungsgerichtshof dem Bundesverfassungsgericht vorgelegten Rechtsfragen betreffen die Verfassungsgemäßheit des § 28 IfSG, die auch für das verfahrensgegenständliche abstrakte Normenkontrollverfahren wesentlich ist. Zur Sicherung einer einheitlichen Verfassungsauslegung ist eine Verfahrensaussetzung zweckmäßig.

C.

Der Beschluss ist einstimmig ergangen. Er ist unanfechtbar.

 

Möller

Dresen

Dr. Finck

Heinrich-Reichow

Kirbach

Müller

Richter

Sokoll

Dr. Strauß